Größter ÖPNV-Kongress der Welt findet 2025 und 2027 in Hamburg statt

Größter ÖPNV-Kongress der Welt findet 2025 und 2027 in Hamburg statt

Größter ÖPNV-Kongress der Welt findet 2025 und 2027 in Hamburg statt

Es wird eine Mammutveranstaltung werden. 2025 und 2027 richtet Hamburg den UITP Global Public Transport Summit aus. Das berichtete am 24. Januar stolz die Führung der Stadt. Der ÖPNV-Weltkongress gilt als weltweit wichtigster Mobilitätskongress inklusive angeschlossener Fachmesse.

Um den prestigeträchtigen Kongress hatten sich auch Wien, Genf und Istanbul beworben. In einem mehrstufigen Auswahlprozess setzte sich die deutsche Hansestadt Hamburg schließlich an die Spitze. „Entscheidend für das Auswahlkomitee waren das innovative Mobilitätskonzept und die zukunftsfähige Mobilitätsstrategie in Hamburg“, heißt es in Hamburg. „Auch das attraktive Veranstaltungskonzept floss mit in die Bewertung ein.“ Die Bewerbung um den UITP-Kongress war zudem Bestandteil der Absichtserklärung zur „Modellregion Mobilität“, die Bund und Stadt Hamburg im Dezember vorgestellt haben.

Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg, sprach von einer „großen Auszeichnung“ für ihre Stadt: „Dies zeigt, welch große Anerkennung unsere Mobilitätswendestrategie international erhält: Egal, ob digitale Schiene, autonomes Fahren oder auch ein umfangreiches Radschnellwegenetz – wir fördern und forcieren eine nachhaltige Mobilität, die den Menschen und dem Klima gleichermaßen zugutekommt. Der ÖPNV ist hierbei das Rückgrat der Mobilitätswende. Das wollen wir natürlich auch beim UITP-Kongress in den Jahren 2025 und 2027 zeigen.“

Bislang fand der Kongress alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr ist vom 4.-7. Juni 2023 Barcelona Schauplatz des Weltkongresses. Es werden 380 Aussteller erwartet, die Kongress-Teile werden mit 50 Sessions sehr umfangreich sein. Verschiedene Aspekte des nachhaltigen öffentlichen Transportwesens werden thematisiert, so die Energieeffizienz, Governance, Finanzierung, Automatisierung, kombinierte Mobilität bis hin zu Sicherheit und Kundenorientierung. Näheres unter: https://uitpsummit.org/

Ab 2025 soll der Mobilitätskongress dann jährlich stattfinden – in den ungeraden Jahren in Europa, in den geraden Jahren außerhalb Europas. Damit wird Hamburg die bisher einmalige Gelegenheit haben, zwei Formate im Abstand von zwei Jahren umzusetzen. Der so genannte UITP Summit ist mit einer Messe auf 40.000 qm und einem Kongress mit mehr als 300 Speaker*innen aus aller Welt das größte internationale Event im Bereich nachhaltige Mobilität.

“Der UITP Summit wird viele wichtige Impulse zum öffentlichen Verkehr aus aller Welt nach Deutschland bringen. Und Deutschland wie auch Hamburg sind die richtige Wahl“, meint Oliver Wolff. Er ist Hauptgeschäftsführer beim VDV, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, und zugleich UITP-Vizepräsident. Natürlich begleitete Wolff die Bewerbung Hamburgs intensiv, und sein Verband begrüßt die getroffene Entscheidung. „Meinen herzlichen Glückwunsch an die Hamburger Hochbahn und an das gesamte Hamburger Bewerberkonsortium, denn der ÖPNV hierzulande gehört nicht nur zu den weltweit leistungsfähigsten Systemen. Die gesamte deutsche ÖPNV-Branche befindet sich in einem umfassenden Transformationsprozess, das Deutschland-Ticket ist dabei sicher aktuell das bekannteste Projekt. An der Spitze dieser Transformation steht die Stadt Hamburg mit ihren lokalen Nahverkehrsanbietern. Insofern laden wir die ÖPNV-Welt ein, sich in den Jahren 2025 und 2027 ein umfassendes Bild davon zu machen, welche zentrale Rolle der öffentliche Nahverkehr in Deutschland spielen wird, um die Klimaschutzziele des Verkehrssektors bis 2030 zu erreichen.“

Im Oktober 2021 fand in Hamburg bereits ein anderer Weltkongress statt. Der ITS trug das Motto „Experience Future Mobility Now” und legte den Fokus auf intelligente Transportsysteme und –services. Damals zog der Zuschlag des Kongresses städtische Projekte mit einem Projektvolumen von 130 Millionen Euro nach sich. Der Kostenanteil der Stadt Hamburg wurde dabei durch nationale und internationale Projektfinanzierungen in etwa mit dem Faktor 13 zurückgewonnen.

Schnittstelle des Nah- und Fernverkehrs: der Hamburger Hauptbahnhof. Bild Hermann Schmidtendorf

Nachhaltige Mobilität durch Vielfalt der Angebote

An diesen auch wirtschaftlich äußerst erfolgreichen Kongress will  Hamburg mit dem UITP Summit anknüpfen. Er ist noch größer als der ITS Kongress und soll der Hansestadt, wie es heißt, „zusätzlichen Rückenwind für unsere innovative ÖPNV-Strategie bringen, indem wir ein wichtiges zusätzliches Argument für Investitionen in den Verkehr in Hamburg bekommen. Dies gilt beispielsweise für unsere Strategie zur Integration von bis zu 10.000 autonom fahrende Fahrzeugen in den öffentlichen Nahverkehr. Er ist damit auch ein zentraler Baustein, um die kürzlich unterzeichnete Vereinbarung mit dem Bund zur Modellregion Mobilität mit Leben zu füllen. Davon werden die Menschen in Hamburg erheblich profitieren.“

Das Bewerbungskonsortium setzte sich zusammen aus der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) und der MOIA GmbH. Unterstützt wurde die Bewerbung von der Freien und Hansestadt Hamburg sowie dem Hamburg Convention Bureau, vorangetrieben wurde sie von der New Mobility Solutions GmbH. Der Bund fördert die Umsetzung der Veranstaltung als Teil der Absichtserklärung „Modellregion Mobilität“ mit bis zu 8 Millionen Euro.

Das Motto der Hamburger Bewerbung hieß „How do we change mobility for the world to come? – Only together”. Damit sollte unterstrichen werden: Zukunftsfähige Mobilität kann nur mit allen nachhaltigen Mobilitätsangeboten gemeinsam erreicht werden. Die Hamburger Bewerbung um den UITP Summit war Teil der Vereinbarung zur „Metropol-Modellregion Mobilität“ zwischen Bund und Hansestadt. Ein attraktives und innovatives Veranstaltungskonzept sowie Flexibilität und Gestaltungswille für die Organisation des Events überzeugten das Auswahlkomitee der UITP, heißt es in Hamburg; „Die Entscheidung für Hamburg ist auch eine Entscheidung dafür, neue Wege zu gehen und beispielsweise die Öffentlichkeit stärker in den fachlichen Austausch auf den Summits einzubeziehen.“

Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur

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