ODEG: „Handy-Falle“ lockt Diebe an. Unser Tipp: Telefone an die Kette!

ODEG: „Handy-Falle“ lockt Diebe an. Unser Tipp: Telefone an die Kette!

ODEG: „Handy-Falle“ lockt Diebe an. Unser Tipp: Telefone an die Kette!

Keine gute Ablage für Smartphones sind diese Klappsitze im Desirozug der ODEG. Rucksäcke werden eingeklemmt, Telefone rutschen durch einen Schlitz in einen Metallkasten. Foto: Hermann Schmidtendorf
Auch das noch! In den letzten Tagen berichtete die Presse mehrfach über Missgeschicke, die Reisenden in den neuen Desiro-Doppelstockzügen der ODEG auf der Regionallinie RE1 Magdeburg – Berlin – Frankfurt/Oder geschahen. Ihre Mobiltelefone verschwanden in einer Spalte der Klappsitze. Jetzt nahmen sich Diebe des Themas auf eigene Weise an – und verursachten im Zug Vandalismus.

 

Die Märkische Allgemeine Zeitung MAZ zitierte am 9. Februar 2023 den Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft ODEG mit den Worten: „Die große mediale Aufmerksamkeit hat anscheinend dazu geführt, dass Menschen die Sitze mit massiver Gewalt abtreten, um an die verschluckten Handys zu kommen. Das ist sehr ärgerlich.“

Keine leichte Beute für Diebe sind Gegenstände, die sich in der Befestigung dieser Klappsitze verfangen – die Metallkästen sind eine solide Konstruktion. Bild Hermann Schmidtendorf

Es reicht aber nicht, auf die Schutzbleche zu treten, um diese von ihrem Platz zu bekommen. Davon überzeugte sich rail & mobility bei einer erneuten Fahrt mit dem Zug auf der RE1. Unsere Fotos zeigen: Die Bleche sind solide, mehrteilig und mit Spezialschloss montiert. So verursachten die Diebe in bisher zwei Fällen zwar Vandalismus. Sie konnten die Kästen aber nicht öffnen und fanden deshalb natürlich auch kein Mobiltelefon.

Das dürfte auch schwer fallen, bestätigte rail & mobility ein Zugbegleiter der ODEG: „Wir haben spezielle mobile Teams, die sofort zu den entsprechenden Klappsitzen gehen, wenn Reisende dort den Verlust eines Telefons melden.“ Die medialen Berichte hatten zumindest etwas Gutes – Reisende haben von dem potentiellen Problem mit den Sitzen erfahren, so dass inzwischen kaum noch ein Telefon-Verlust gemeldet wird.

Stattdessen appelliert der Zugbegleiter an die Reisenden, ganz allgemein besser auf ihre Wertgegenstände aufzupassen: „Ich habe heute meine Schicht an Bord des Zugs um 6:15 Uhr begonnen. In nicht einmal zwei Stunden fand ich zwei Smartphones, die verlassen von ihren Eigentümern auf Tischen bei den Sitzen lagen. Auch an anderen Tagen habe ich schon an anderen Stellen als den Klappsitzen Telefone gefunden.“

So ist es richtig! Diese Frau trägt ihr Smartphone an einer Kette und wird es sicher nicht verlieren. Screenshot: ZDF-Film „Ostfriesenmoor“, https://www.zdf.de/serien/ostfrieslandkrimis/ostfriesenmoor-100.html

Was ist nur mit den Reisenden in der RE1 los? Wie kann es sein, dass diese eifrig während der Fahrt ihr wertvolles Smartphone nutzen, das Zentrum ihrer persönlichen Kommunikation, um es dann Sekunden später im Zug liegenzulassen und den Zug zu verlassen? Sind alle Reisenden im deutschen Regionalverkehr derart abgelenkt, unachtsam, verwirrt?

rail & mobility liegt es fern, Reisende zu bevormunden. Aber wäre es nicht angebracht, die junge Frau als Vorbild zu nehmen, die im sehenswerten Kriminalfilm „Ostfriesenmoor“ des Zweiten Deutschen Fernsehens ZDF kürzlich auftrat? Der Film ist derzeit noch in der ZDF-Mediathek zu sehen. Dort trägt die Frau – siehe Screenshot – ihr Mobiltelefon stets an einer dicken Kette um den Hals. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt! Diese Frau ist auch für die Fahrt im Desiro der ODEG bestens vorbereitet, ihr Smartphone kann nie verloren gehen…

Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur    

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