PORT OF KIEL: Positive Bilanz 2024 bei Cargo, Fähr- und Kreuzfahrten

PORT OF KIEL: Positive Bilanz 2024 bei Cargo, Fähr- und Kreuzfahrten

PORT OF KIEL: Positive Bilanz 2024 bei Cargo, Fähr- und Kreuzfahrten

Die schwedische Fährreederei Stena Line ist mit 40 Schiffen und 20 befahrenen Routen ein wichtiger Player in Europas Schifffahrt. Ihre Schiffe sind in Kiel regelmäßige Gäste. So gehörte es zur Routine, dass bei der Jahrespressekonferenz des SEEHAFEN KIEL am 15. Januar 2025 auch der Deutschland-Geschäftsführer von Stena Mikko Juelich anwesend war.

Die Reederei Stena steuert drei deutsche Häfen an, neben Kiel auch Rostock und Travemünde. Grund für „positiven Optimismus“ im Deutschland-Geschäft zieht das Management von Stena Line aus den Vorausbuchungen für das angelaufene Jahr. Stena Line plant Investitionen in Kabinen, um den Reisekomfort weiter zu erhöhen. Unter anderem wegen des gestiegenen Interesses an Norwegen-Reisen und des anhaltenden Campingtrends – nur 15 Prozent der Gäste in Norwegen übernachten in Hotels – hat der Passagierverkehr positive Aussichten. Für den PORT OF KIEL insgesamt verspricht die Zusammenarbeit mit den Reedereien Color Line, Stena Line und DFDS auch für 2025 eine erfolgreiche Entwicklung. Denn die Kreuzfahrtbranche entwickelt sich nach dem Pandemie-Einbruch wieder solide.

Im Jahr 2024 liefen den Kieler Hafen 184 Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt 1,1 Mio. Passagieren an. Trotz einer geringeren Zahl an Anläufen als in den Vorjahren konnte aufgrund der guten Buchungslage der Schiffe mit einem hohen Ergebnis abgeschlossen werden. „Mit einer Million Kreuzfahrtpassagieren in einer guten Saison mit reibungslosen Prozessen sowie einer hohen Landstromnutzung durch die Reedereien ziehen wir ein positives Fazit der Kreuzfahrtsaison“, erklärte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG. 118 Kreuzfahrtschiffe haben die Kieler Landstromanlagen genutzt, was einer Anschlussquote von 70 Prozent der Hochseekreuzfahrtschiffe entspricht.

Als Kernziffern nannte Claus in seinem Jahresbericht: Mit 7,6 Millionen umgeschlagenen Tonnen und 2,7 Millionen abgefertigten Passagieren liegt der Hafen nur leicht hinter den Rekordergebnissen des Vorjahres. 70 Millionen Euro will der Hafen in den kommenden fünf Jahren investieren. Das Passagiergeschäft blieb trotz leichtem Rückgang insgesamt auf einem hohen Niveau im Fähr- (1,63 Millionen Passagiere) und Kreuzfahrtbereich (1,1 Millionen Passagiere).

Für die Saison 2025 ab April erwartet der Hafen insgesamt 175 Kreuzfahrtanläufe. Da die Hälfte der erwarteten Hochseekreuzfahrtschiffe bereits in den letzten Saisons Landstrom in Kiel nutzte, rechnet man in Kiel für die kommende Kreuzfahrtsaison mit einer Versorgungsquote von 80 Prozent. Der Kieler Hafen verfügt über Landstromanlagen an allen Fähr- und Kreuzfahrtterminals und versorgt hierüber bereits jetzt 60 Prozent aller Anläufe von Fähr- und Kreuzfahrtschiffen mit Ökostrom.

Aktuell befindet sich am Ostseekai, eines der beiden großen Kieler Kreuzfahrtterminals, eine Erweiterung der bestehenden Landstromanlage im Bau. Diese soll es ab Herbst 2025 ermöglichen, an dem Innenstadtterminal zwei Kreuzfahrtschiffe parallel mit Landstrom zu versorgen. Erklärtes Ziel ist es sogar, sieben Schiffe gleichzeitig mit Landstrom versorgen zu können. Druck in Richtung Landstrom bringt auch die Vereinbarung “Fit for 55” der Europäischen Union. Bis 2030 müssen Schiffe emissionsfrei versorgt werden. Darüber hinaus befindet sich der Hafen in Planungen für weitere Investitionsprojekte, die neben Hafenflächenerweiterung und weiteren Photovoltaik-Anlagen auch E-Ladesäulen für Pkw und Lkw umfassen.

Eine Rangierlokomotive der Deutschen Bahn am Eingang zum Bahnbereich des PORT OF KIEL. Jetzt sollen auch andere Bahnunternehmen hier Frachtdienste übernehmen. Fotos (2): Hermann Schmidtendorf

Der Intermodalverkehr im Kieler Hafen leidet unter der sanierungsbedürftigen Eisenbahninfrastruktur und den stetig steigenden Trassenpreisen, beklagte Claus. Die Zahl der umgeschlagenen Einheiten sank auf 13.000. Die Klage der EU, dass die staatseigene DB Cargo rentabel sein muss, führte zu Preiserhöhungen. Zudem ziehe sich die DB Cargo insgesamt aus der Region zurück, berichtete der Geschäftsführer. Deshalb suche jetzt der Hafen nach alternativen Speditionsanbietern im Schienenbereich.

Auf der Jahrespressekonferenz wurde auch die Anlaufliste der Kreuzfahrtschiffe in 2025 veröffentlicht. Die Kieler Saison soll am 16. April 2025 die AIDAnova von AIDA Cruises einläuten. Die AIDAnova war es auch, auf die im September 2024 der hundertste Landstromanlauf im Hafen Kiel fiel. Letztes Schiff der Saison 2025 wird am 14. Dezember 2025 die MS Amadea von Phoenix Reisen sein. Regelmäßige Gäste in Kiel werden in diesem Jahr unter anderem auch AIDAbella, Costa Diadema, Mein Schiff 1, Mein Schiff 7 und MSC Euribia sein.

An der Jahrespressekonferenz in Kiel nahm auch Dirk Hundertmark teil, Geschäftsführer von Color Line. Auch er verstrahlte Optimismus. Der naturnahe Urlaub in Norwegen sei weiter gefragt. Das belegten vielversprechende Vorbuchungszahlen für 2025. Weiterer Teilnehmer an der Pressekonferenz war Thomas Ipsen von DFDS Seaways. Er sprach von einer Fahrplanreduktion zur CO2-Reduktion. Trotz der geopolitischen Lage setzt DFDS auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Stadthafen und hat für 2025 ambitionierte Pläne.

Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur

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