Sehr spezieller Aston Martin DB5 Convertible kommt für £1.150.000 unter den Hammer

Sehr spezieller Aston Martin DB5 Convertible kommt für £1.150.000 unter den Hammer

Sehr spezieller Aston Martin DB5 Convertible kommt für £1.150.000 unter den Hammer

Der zur Versteigerung stehende Aston Martin DB5 und sein berühmtester Chauffeur. Bild: Nicholas Mee & Co / https://jamesbond.fandom.com/wiki/
Er gilt als Inbegriff eleganter britischer Fahrkultur, der Aston Martin DB5. Weltweit legendär wurde das Fahrzeug als Dienstwagen des Kino-Geheimagenten James Bond. Jetzt soll einer der raren erhaltenen Aston Martin versteigert werden.

Die DB5-Serie ist eng mit der Person des Firmeninhabers Sir David Brown verbunden.  Sir David erwarb Aston Martin 1947 für 20.500 Pfund, nachdem er eine Anzeige in der Zeitung The Times gesehen hatte, in der der Verkauf eines „High Class Motor Business“ angeboten wurde. Er rettete die angeschlagene Marke. Denn die Firma hatte die Produktion von Autos eingestellt, um sich während des Zweiten Weltkriegs auf die Herstellung von Flugzeugteilen zu konzentrieren. Sir David setzte wieder voll auf hochklassige Pkw – und der DB5 trägt sogar seine Initialen.

Gegenüber dem Vorgängermodell DB4 wurde der Vollaluminiummotor von 3,7 l auf 4,0 l vergrößert. Ein neues robustes ZF-Fünfganggetriebe und drei SU-Vergaser mit 282 PS (210 kW), trieben den Antrieb auf bis zu 233 km/h. Dieser Motor, der seit März 1962 in der Vantage-Version (mit hoher Leistung) des DB4 erhältlich war, wurde mit der Einführung des DB5 im September 1963 zum Standard-Aston-Martin-Triebwerk. 1964 wurde der James-Bond-Film GOLDFINGER produziert. In der Buchvorlage hatte der Romanheld einen Aston Martin-Mark III gefahren. So kamen Filmproduktion und Hersteller überein, für den Film Serienmodelle des neuesten Aston-Produkts DB 5 einzusetzen.

Die James Bond-Gadgets kamen erst während der Filmproduktion

Eigentlich hatte das Drehbuch des Films das Auto nur mit einer Nebelwand bewaffnet. Doch während der Dreharbeiten kamen immer mehr Ideen hinzu. Regisseur Guy Hamilton zum Beispiel erfand das drehbare Nummernschild, weil er – wie es heißt – vorher viele Strafzettel für unerlaubtes Parken bekommen hatte! Sein Stiefsohn schlug den Schleudersitz vor. Der wurde allerdings nicht real in den Wagen eingebaut, sondern später im Filmstudio in die Szenen einmontiert.  Zu weiteren Änderungen gehörte der Einbau eines Ölsprühers. Das Fahrzeug wurde im folgenden Film, Thunderball (Registriernummer: BMT 216A), erneut verwendet, wo es mit zwei nach hinten gerichteten Wasserwerfern ausgestattet war.

Eines der Original-Filmautos wurde 2019 durch Sotheby’s für die sagenhafte Summe von 6,38 Millionen Dollar versteigert! Das war damals eine Summe von 5,22 Millionen Pfund. Da ist das jetzige Angebot des britischen Auktionshauses Nicholas Mee & Co geradezu ein Schnäppchen: ein Aston Martin DB5 Convertible von 1964 für schlaffe 1,15 Millionen Pfund.

Mit nur 123 jemals gebauten Modellen ist der DB 5 eines der begehrtesten Autos für Sammler auf der gesamten Welt. Aber selbst unter den Ikonen gibt es solche, die begehrenswerter sind als andere. Denn nur eines der DB5-Cabriolets wurde von Sir David Brown, dem Vorsitzenden von Aston Martin, bestellt und gehörte ihm. Und dieses Auto wird jetzt zum Verkauf gestellt. Der Wagen wurde im Januar 1964 an Sir David ausgeliefert und war nach den höchsten Spezifikationen gebaut, mit einem damals neuen Fünfgang-ZF-Getriebe, einer Power Lock-Hinterachse, verchromten Speichenrädern und einem Motorola-Radio. Das mit dem Auto gelieferte Werksbaublatt bestätigt, dass es mit einem lebhaften karibischen Perllack und einem dunkelblauen Interieur spezifiziert wurde.

Nur 123 gebaute Fahrzeuge

Drei Jahre lang pflege der Firmenchef das Fahrzeug persönlich. Dann wurde es vom ehemaligen Aston Martin DB4 GT-Besitzer und Garagenbesitzer John Wilkinson erworben. Während der Eigentümerschaft von Wilkinson wurde die Wartung bei Aston Martin in Newport Pagnell durchgeführt, wo Aufzeichnungen bestätigen, dass 1969 ein Ersatzmotorblock eingebaut und ein neu gestempeltes Typenschild des Herstellers angebracht wurde. Zuletzt wurde das Fahrzeug 1994, ein Jahr nach dem Tod von Sir David Brown, von Nicholas Mee & Co verkauft.

Seitdem hat es bei verschiedenen Concours-Veranstaltungen in ganz Europa die Hauptrolle gespielt. Im Jahr 2014 profitierte er von einer umfassenden Restaurierung getreu den ursprünglichen Spezifikationen, die eine Überholung des 4-Liter-Motors sowie Überholungen der Aufhängung, des Getriebes, der Bremsen und der Hinterachse umfasste.

Eine Neulackierung auf blankes Metall und eine komplette Neuverkleidung des Innenraums in Connolly-Leder, zusammen mit einer neuen Motorhaubenabdeckung, vollendeten die Arbeit und bedeuten, dass er heute so schön fährt wie damals, als er in den Händen von Sir David war.

Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur / nm

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